Das letzte Langzeitfasten
Schon seit einiger Zeit beschäftigt mich ein Thema, das mir wirklich große Sorgen bereitet. Etwas, das in mir arbeitet und mich emotional nicht loslässt.
Ich bin in meiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt – sowohl körperlich als auch psychisch. Wegen meiner sozialen Phobie verlasse ich so gut wie nie das Haus. Und mein hohes Gewicht macht es mir aktuell auch physisch unmöglich, mich wirklich frei zu bewegen oder irgendetwas Aktives zu unternehmen. In den letzten zehn bis zwölf Jahren war körperliche Bewegung für mich kaum existent, die Konsequenz: ein massiver Muskelabbau.
Und genau das macht mir große Angst, besonders im Hinblick auf das Langzeitfasten.
Denn Fasten, besonders ab sieben Tagen aufwärts, bringt zwangsläufig einen gewissen Muskelabbau mit sich. Normalerweise wäre das durch Bewegung und einiger anderer Tricks zumindest teilweise auffangbar, doch aktuell bin ich (noch) nicht in der Lage, mich ausreichend zu bewegen, um gegenzusteuern. Und das macht das Langzeitfasten für mich nicht mehr ungefährlich.
Die Entscheidung ist gefallen
Ich habe aktuell kaum noch nennenswerte Muskelmasse, und wenn ich jetzt noch durch Langzeitfasten einige Kilo Muskelmasse verliere, dann wird das kritisch. Auch das Herz ist ein Muskel, und mein Herz ist ohnehin schon angeschlagen.
Trotzdem: Ich liebe das Fasten. Ich habe es immer wieder versucht, mich in diese tiefen, langen Fastenphasen hineinzubegeben – auch wenn es selten geklappt hat in den letzten 1,5 Jahren. Aber die Klarheit, die Energie und die Leichtigkeit … sie haben mich jedes Mal fasziniert. Mein großer Traum war es, einmal 40 Tage am Stück zu fasten. Und dieser Traum lebt weiter, aber im Moment muss ich ehrlich zu mir sein: Ich kann diesen Weg vorerst nicht mehr gehen.
Ich habe deshalb schweren Herzens beschlossen, keine weiteren Langzeitfasten-Versuche zu starten, zumindest nicht, solange ich nicht wieder sportlich aktiver werden kann und dem Muskelabbau etwas entgegensetzen kann.
Fastenstart
Am Samstag (also Morgen) beginne ich mein vorerst letztes längeres Fasten für sieben Tage.
Und ehrlich gesagt, stehen die Zeichen gerade alles andere als gut. Die Depression ist wieder stark in mir, sie zieht mich tief in dieses dunkle Loch. Und als wäre das nicht genug, habe ich mich vermutlich auch noch bei meiner Tochter mit einer fiesen Erkältung angesteckt. Halsschmerzen, verstopfte Nase, Kopfdruck, Reizhusten, das volle Bonuskarte.
Gerade wenn ich krank bin, ist die Versuchung groß, zu essen. Essen wird dann noch mehr zu einem Seelentröster als es das eh schon ist, die innere Leere verlangt nach etwas, das sie ausfüllt. Und Fasten wird dadurch noch herausfordernder. Aber ich habe mich trotzdem entschieden, morgen zu starten.
Heute gibt es noch eine proteinreiche Mahlzeit, um meinen Körper zu stärken. Und ab heute Abend gehe ich dann in die Fastenphase über.
Ich bin traurig. Und ich spüre diesen inneren Druck. Es ist mein letztes längeres Fasten. Und mein innerer Monk will unbedingt, dass ich es durchziehe. Ich will es schaffen. Vielleicht auch, um mir selbst zu beweisen, dass ich es noch kann.
Kann mir eigentlich mal jemand sagen, warum ich mir immer alles so kompliziert mache? Warum ich alles zerdenke und es mir dadurch noch schwerer mache, als es ohnehin schon ist?
Naja, so ist es jetzt eben. Das ist mein Stand heute.
Wenn du Lust hast, mein Fasten zu begleiten, findest du die letzten 10 Posts aus meinem AbspeckLog-Feed hier oder direkt auf meinem Fediverse-Kanal.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Bleib tapfer.
Sky
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