Schmerzen – Angst & Depressionen

Ich sitze den ganzen Tag hier rum, und heute fällt mir die Decke besonders auf den Kopf. Seit drei Tagen macht mich mein Rücken völlig verrückt. Schmerzen, die kaum auszuhalten sind. Normale Schmerzmittel helfen nur bedingt, wenn überhaupt. Stärkere Medikamente wie Opiate möchte ich nicht nehmen. Ich war bis 2002 abhängig von Schmerzmitteln, und dieses Risiko gehe ich kein zweites Mal ein.

Ich wünschte, eine Operation wäre möglich, ohne dabei mein Leben aufs Spiel zu setzen. Die Schmerzen triggern natürlich auch meine Depression, die sofort wieder die Kontrolle übernimmt. Der innere Wunsch, dass einfach alles aufhört, ist aktuell sehr präsent. Ja, das sind durchaus Gedanken, dem Leben ein Ende zu setzen. Aber ich werde dem nicht nachgeben. Ich weiß, dass ich noch etwas vom Leben will. Es schuldet mir noch was und das will ich noch einfordern. Und es gibt da jemanden, der mich noch braucht. Glücklicherweise habe ich morgen auch wieder Termin mit meinem Psych.

Keine Kraft, keine Motivation

Heute habe ich meinen Essensplan über den Haufen geworfen. Ich habe keine Kraft, mich aufzuraffen und mir etwas zuzubereiten. Stattdessen habe ich mir zwei Döner vom Lieferdienst bestellt, obwohl meine finanzielle Lage das auf keinen Fall mehr erlaubt diesen Monat.

Die ganze Situation ist einfach erdrückend. Dunkel. Seit Tagen quält mich zusätzlich eine konstante Zukunftsangst. Es ist wirklich hart. Ich ekle mich in diesem Moment vor mir selbst, weil ich mich hier öffentlich selbst so sehr bemitleide. Ich kann sogar die Menschen verstehen, die sagen: „Reiß dich mal zusammen!“

Vielleicht haben sie in gewisser Weise recht, aber wie soll man sich zusammenreißen, wenn einfach keine Kraft mehr da ist?

Ich sehne mich heute nach Ablenkung, nach Unterhaltung. Aber es ist niemand da. Deshalb schreibe ich jetzt mit meinem Blog. Quasi ein Selbstgespräch in die Leere.

Rückzug aus Social Media – oder doch wieder online?

Vor ein paar Tagen hatte ich im Fediverse geschrieben, dass ich mich eine Weile distanziere, eine Social-Media-Pause einlege. Alles war mir zu viel. Zu viele Themen, über die ich nicht einfach hinweglesen kann. Zu viel Emotionales, das mich überfordert. Deshalb habe ich auch einige meiner Accounts auf anderen Plattformen im www gelöscht oder löschen lassen.

Aber heute? Heute öffne ich bestimmt alle 15 Minuten meine Mastodon-Timeline, lese 2, 3, 4 Beiträge, schließe wieder, öffne erneut. Und denke bei einigen Posts: „Darauf würdest du jetzt eigentlich gern antworten.“ Es wirkt ein wenig verlogen: Erst zu sagen, ich brauche dringend eine Pause, und zwei Tage später doch wieder aktiv sein. Vielleicht ist das einfach auch nur der verzweifelte Versuch, mich nicht ganz zu verlieren.

Und während ich das hier schreibe, frage ich mich, ob ich diesen Text überhaupt veröffentlichen soll. Blogartikel sollen ja eigentlich Mehrwert bieten, oder? Davon bin ich heute weit entfernt. Es gelingt mir gerade einfach nicht, einen positiven Gedanken zu fassen.

Meine Tochter ist dieses Wochenende bei ihrem Freund, wenig erreichbar, beschäftigt. Gespräche mit meinen Eltern im Haus unten? Lieber nicht. Meine Mutter bemüht sich, aber durch ihre beginnende Demenz ist ein tiefgründiges Gespräch kaum möglich. Mein Stiefvater lebt in seiner eigenen Welt. Gespräche mit ihm enden meist darin, dass er einen unterbricht oder das Thema wechselt. Es macht mich wütend, und kostet mich Kraft, die ich nicht habe.

Freunde? Die von früher konnten mit meiner Krankheit nicht umgehen. Vieles wurde persönlich genommen, und das Verständnis für Depressionen oder Essstörungen fehlte. Und sie gingen alle. Und so sitze ich jetzt hier. Starre die Wand an, halte meine Schmerzen aus und versuche, mich mit Serien abzulenken. Trotz täglichem Kampf gehe ich langsam zugrunde.

Ich höre jetzt auf. Der Kopf ist leer.

Sky

Artikel im Fediverse

meinwegraus.de
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Dies ist der Blog-Account von meinwegraus.de – meinem persönlichen Weg aus der Esssucht, chronischen Krankheiten und psychischen Belastungen.

Ich schreibe offen, ehrlich und manchmal mit einem Augenzwinkern über den wohl härtesten Kampf meines Lebens: 170 kg Körpergewicht zu verlieren – und das trotz psychischer Handicaps.

Themen wie Fasten, Essstörungen, Depression, Angst, Zuckerfreiheit, Intervallfasten und vieles mehr begleiten mich dabei. Und manchmal auch einfach nur über das, was mich gerade so beschäftigt, abseits dieser Themen.

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